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Immobilien-Leasing

06. April 2017 | Finanzen
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Immobilien-Leasing - ein interessantes Finanzierungsmodell?

Ist Immobilien-Leasing eine Alternative zu üblichen Finanzierungen? Und wenn ja, für wen?

Investieren und liquide bleiben – üblich nur bei Gewerbeimmobilien

Für nahezu jeden Käufer einer Immobilie stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Eine vergleichsweise neue Entwicklung bei Immobilienfinanzierungen ist das Leasing. Schon lange bekannt ist dieses Finanzierungskonzept aus dem Automobilhandel, wo es besonders für Geschäftskunden attraktiv ist.

Doch auch Immobilien lassen sich leasen, wobei es auch hier vor allem schnell wachsende Unternehmen sind, die auf dieses Konzept für die Finanzierung von Gewerbe- und Büroimmobilien setzen. Interessant ist es für sie deshalb, weil der Kunde hier nicht wie bei der klassischen Bankfinanzierung zu Beginn Eigenkapital einbringen muss. Leasing hat folglich eine schwächere Auswirkung auf die Bilanz und lässt dem Unternehmen Liquidität für anderweitige Investitionen. Das Eigenkapital kommt erst am Ende ins Spiel – dann nämlich, wenn es um die im Leasing-Vertrag vereinbarte Kaufoption geht. Ebenso kann eine Finanzierung mittels Immobilien-Leasing Steuervorteile bedeuten.

Wie funktioniert das Leasen einer Immobilie?

Leasing bedeutet letztlich die Überlassung eines Gutes durch den Leasing-Geber an einen Leasing-Nehmer. Der Leasing-Geber ist bei einer Immobilie meist eine Leasing-Gesellschaft, die für ein bestimmtes Projekt eine Objektgesellschaft gründet. Die Mitarbeiter der Leasing-Gesellschaft verfügen in der Regel über gute Branchenkenntnisse und eine gute Verhandlungserfahrung mit Baufirmen, so dass sie vergleichsweise gute Konditionen für den Bau der Immobilie aushandeln können. Die Objektgesellschaft schließt dann einen Leasing-Vertrag mit dem Leasing-Nehmer und überlässt diesem die Immobile zur Nutzung gegen eine monatliche Zahlung. In dem Vertrag wird die Dauer der Nutzung festgelegt, die Höhe der vom Leasing-Nehmer zu zahlende monatliche Rate sowie die Option des Leasing-Nehmers, zum Vertragsende die Immobilie zu einem vertraglich fixierten Preis zu kaufen.

Welche Vorteile bietet das Immobilien-Leasing?

Im gewerblichen Bereich gibt das Immobilien-Leasing dem Leasing-Nehmer planerische Sicherheit: Er kann mit den monatlichen Zahlungen ebenso klar kalkulieren wie mit dem Preis der Immobilie zum Vertragsende. Denn der richtet sich nicht nach dem dann gültigen Marktwert, sondern wird von Beginn an fixiert.

Bei Privatkunden hat sich indes dieses Finanzierungskonzept bisher kaum durchgesetzt; nur wenige Anbieter bieten es überhaupt für sie an. Ein wichtiger Grund dürfte sein, dass den Banken das Eigenkapital zu Beginn des Vertragsverhältnisses bei einer Baufinanzierung als wichtiger Gradmesser dafür dient, ob eine Geschäftsbeziehung für sie langfristig sinnvoll und profitabel ist. Zwar ist auch eine Vollfinanzierung ohne jedes Eigenkapital möglich, doch in diesem Fall lassen sich die Banken bekanntlich das höhere Risiko mit höheren Zinsen bezahlen.

Zumindest in Zeiten der aktuellen niedrigen Zinsen für Immobilienfinanzierungen macht das Leasing für Privatkunden kaum Sinn. Ob diese Modalität bei steigenden Zinsen an Attraktivität gewinnt, muss die Zukunft zeigen.

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