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Immobilienkauf statt Auto

28. Januar 2020 | Finanzen
wie junge Menschen Immobilien kaufen

Lieber meinen Traum wagen, als einen Traumwagen.

Wie gehen berufstätige junge Menschen an den Immobilienkauf heran? Wir sprachen mit Model und Fitness-Influencer Thimo.

Alles begann mit gelegentlichen Fitness-Fotos auf Instagram. Inzwischen hat sich daraus für den jungen Berliner eine regelmäßige Einnahmequelle ergeben. Als Coach Thimo teilt er Einblicke in sein Leben als Model, Sportler und Influencer - inzwischen mit über 25.000 Abonnent:innen. Und kooperiert regelmäßig mit Firmen wie Zalando oder McFit.

Wie er sein Kapital anlegt und warum er die Investition in Immobilien so interessant findet

Je früher man sich um so eine Anlage kümmert, umso eher steht man finanziell unabhängig da.

ImmoKEY (IK): Hast du schon eine konkrete Finanzplanung für die Zukunft oder genießt du eher den Augenblick und investierst in Luft, gute Laune und Liebe?

Thimo: Also prinzipiell bin ich selbstverständlich der Ansicht, dass ein gewisser Teil des Einkommens zur direkten Steigerung der Lebensqualität beitragen sollte. Luft und Liebe quasi. Vor allem bei langfristigen Investitionen bleibt sonst meiner Meinung nach so ein Beigeschmack von übermässigem Verzicht.

Ein gewisser Teil sollte aber definitiv investiert werden. Auch als Student hat man da ja gute Möglichkeiten. Vom Sparbuch, über Tagesgeldkonten bis hin zum Aktiendepot sind kleine, stetige Beträge leicht anzusparen.

Ich muss gestehen, anfangs bin ich in das Thema eher hereingerutscht, weil ich mein Geld nicht einfach nur auf dem Konto liegen lassen wollte. Mittlerweile steht eine gewisse Planung dahinter.

Mich hat vor allem der Gedanke gewurmt, dass ich jeden Monat einen nicht unerheblichen Betrag an Miete bezahle. Die Kohle ist für immer weg.

IK: Wie bist du das erste Mal auf den Gedanken gekommen, dich mit dem Immobilienkauf als Anlagemöglichkeit für dein Geld auseinander zu setzen?

Thimo: Mich hat vor allem der Gedanke gewurmt, dass ich jeden Monat einen nicht unerheblichen Betrag an Miete auf ein fremdes Konto bezahle. Die Kohle ist ja für immer weg. Die Nachhaltigkeit beziehungsweise der persönliche „Benefit“ war da einfach nicht zu erkennen. Erstmal habe ich den Gedanken aber abgetan, da so eine Investition ja doch sehr langfristig ist, man viele Hürden nehmen muss und man in schweren Zeiten definitiv nicht einfach sein Kapital liquidieren kann.

Außerdem war immer der Hintergedanke: wer würde einem 25 jährigen Studenten ein Darlehen über mehrere Zehntausende Euro geben?! Konkrekt wurde das Ganze, als ich im Freundeskreis ein Beispiel gesehen habe, wo eine wirklich große, schöne Eigentumswohnung monatlich einen ähnlichen Betrag gekostet hat, wie meine Miete. Da fängst du schon an zu grübeln.

IK: Wo hast du dich zum Immobilienkauf informiert? Findest du es als Laie leicht, in das Thema einzusteigen?

Thimo: Anfangs habe ich mir Informationen bei Freunden, Verwandten und Bekannten geholt, die sich mit dem Thema schon etwas länger beschäftigt haben. Dann folgten einige Google-Anfragen zu dem Thema. So stieß ich auf verschiedene Blogbeiträge, Immobilienangebote, Kreditgeber, Finanz- und Anlageberater und Lexikoneinträge.

Der Einstieg ist mir aber trotz Hilfe nicht sonderlich leicht gefallen, da konkrete Informationen und Beispiele relativ schwer zu finden waren. Beziehungsweise auf die konkreten, persönlichen Fragen und Anliegen nicht immer voll zutreffend waren.

Bei ImmobilienScout24 oder ähnlichen Plattformen kommt man zwar kostengünstiger an die jeweilige Immobilie, weil man direkt mit den Eigentümern in Kontakt tritt und somit die Provision sparen kann. Allerdings steckt darin auch der Nachteil. Man muss seine Fragen selbst formulieren, seine Hintergrundinformationen alleine aufbauen und organisieren.

Der Makler ist da die deutlich bequemere Variante. Außerdem hat man einen direkten Ansprechpartner, der die Situation des Kunden kennt und dadurch die geeigneten Objekte herausfiltern kann. Alleine mit der Suche nach der optimalen Immobilie hat man ja schon viel zu tun. Und wenn es dann um Themen wie Grundbuch, Instandhaltungsrücklagen oder den Kaufvertragsentwurf geht, hat man mit dem Makler jemanden, der sich auskennt und einem alles erklärt.

Da meine Freundin bereits in einer Eigentumswohnung lebt, durfte ich mit ihr gemeinsam schon ein paar Besichtigungen miterleben. Den bisherigen Kontakt zu Maklern kann ich nur als positiv beschreiben.

Die Finanz- und Anlageberater gingen nicht auf meinen Wunsch ein, in eine Immobilie zu investieren.

IK: Du hast uns von deinen eher negativen Erfahrungen mit Finanz- und Anlageberatern berichtet. Woran hat es dir in der Beratung gefehlt? Welche Fragen blieben unbeantwortet?

Thimo: Mir hat schon die Herangehensweise an mich als möglichen Kunden/Käufer ihrer Finanzprodukte missfallen. Prinzipiell wurde mir trotz konkreter Fragen an den Anlageberater abgeraten in meinem Alter an eine Immobilie zu denken. Man solle doch erstmal Konservative und "sichere" Investitionsmöglichkeiten wählen. Mir wurden diverse Produkte angeboten, von der privaten Rentenversicherung bis zu einem aktiv gemanageten ETF-Portfolio. Aber es wurde kein bisschen auf meinen Wunsch in eine Immobilie zu investieren eingegangen.

IK: Hast du bereits klare Vorstellungen zu deinem Budget?

Thimo: Teilweise. Ich weiß was für eine Immobilie es werden sollte und ich weiß, wie das Preisspektrum inklusive der Nebenkosten ausfallen wird. So kann ich zumindest sagen, was ich über welchen Zeitraum ungefähr monatlich bzw. insgesamt investieren müsste. Konkret habe ich aber noch nichts gefunden, worauf ich mich festlegen möchte. Mich beschäftigen aktuell die Fragen, welches die richtige Immobilie und welches der richtige Partner für die Finanzierung ist.

Da man ja heutzutage häufig nicht an nur einem Standort arbeitet, könnte ich mir vorstellen, als zweites Einkommen meine Immobilie zu vermieten.

IK: Was wäre deine Wunschimmobilie? Kannst du dir den Kauf nur für die Eigennutzung vorstellen oder auch zur Vermietung?

Thimo: Meine Wunschimmobilie kommt sehr nah an die Wohnung heran, in der ich aktuell zur Miete wohne! Neben der Größe lege ich Wert auf große, helle Räume. Mich würde es allerdings aktuell eher zu einem Neubau, statt eines Altbaus ziehen. Zwar bin ich Fan der hohen Decken und der Holzdielen. Aber wenn man heranzieht, dass ein Altbau immer mal wieder Modernisierungen unterzogen werden muss, hat man bei einem Neubau doch einen Vorteil. Außerdem sind die Badezimmer in vielen Neubauten etwas benutzerfreundlicher gestaltet. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, so wäre das ein Balkon. Optimalerweise zur Südseite.

Langfristig kann ich mich auch mit dem Gedanken anfreunden, die Immobilie zu vermieten. Da man ja heutzutage häufig nicht an nur einem Standort arbeitet, wäre das ein gutes zweites Einkommen.

Der Ausbau von Berlin als Wissenschaftsstandort reizt mich sehr, da ich in dem Sektor meine berufliche Zukunft sehe.

IK: Wieso möchtest du gerne in Berlin eine Immobilie kaufen?

Thimo: Außer meinem persönlichen Umfeld reizt mich hier vor allem, dass es so vielseitig ist. Das gilt von den einzelnen Bezirken und Kiezen mit ihrem jeweils ganz eigenen Charme, über die Arbeitsmöglichkeiten und auch die Freizeitgestaltung. Man hat in Berlin so viel Freiheit sich zu entscheiden, wie nirgendwo sonst.

Trotz seiner enormen Größe wächst Berlins Wirtschaft weiterhin und auch der Ausbau von Berlin als Wissenschaftsstandort reizt mich sehr, da ich in dem Sektor meine berufliche Zukunft sehe.

IK: Basierend auf deinen bisherigen Erfahrungen: Welche Empfehlungen hast du für andere junge Leute, die an einen Immobilienkauf denken und vielleicht noch unsicher sind?

Thimo: Je früher man sich um so eine Anlage kümmert, umso eher steht man finanziell unabhängig da. Vor allem langfristig gedacht ist eine frühe Investition sinnvoll! Ich glaube, dass Immobilien sehr stabil im Wert sein werden. Außerdem ist es im Vergleich zu einer Währung schon allein ein ganz physischer Wert, wie beispielsweise in Gold zu investieren. Nur dass Gold natürlich einen viel geringeren praktischen Nutzen für den Durchschnittsbürger hat.

Langfristig glaube ich, dass die Immobilienpreise steigen werden. Zwar nicht exorbitant, aber eben so, dass man immer einen Mehrwert mit dem Kauf einer guten Immobilie hat!

IK: Wie geht es weiter mit dem Projekt Immobilienkauf?

Thimo: Für mich geht die Suche erstmal passiv weiter. Aber sollte eine passende Immobilie in Sicht sein, steht natürlich von der Besichtigung bis zum Einzug alles an.

Vielen Dank, Thimo, für das spannende Interview!

(Erstveröffentlichung: 30.08.2019)

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